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Ruhe vor dem Sturm

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Noch wenige Tage und ich mache den Schritt in die Ausbildung zur Hebamme. Noch vor wenigen Monaten war ich mitten im Bewerberinnenalltag, hab auf meine Einladung, mein Gespräch, meine Zusage gehofft und gebangt. Das alles liegt hinter mir und wenn ich wahllos Beiträge in ein Bewerberinnenforum anklicke, dann berührt mich das alles kaum noch. Es liegt hinter mir und ich kann mich kaum noch einfühlen. Es gibt da dieses Sprichwort:

„Man kann weit denken, aber nicht weit fühlen.“

Diese ganz plötzliche Sichtänderung gab es schon einige Male in meinem Leben, am eindrucksvollsten vor Geburten und danach (meinen eigenen).

Genauso fühle ich mich jetzt auch. Wie eine Schwangere, die auf die Geburt ihres Kindes wartet. Voller Vorfreude und Aufregung, dass es jetzt tatsächlich endlich soweit ist. Dass mein Leben sich komplett ändern wird, von heute auf morgen. Dass mir große Herausforderungen bevorstehen, unter denen ich mich beweisen und an denen ich wachsen kann.

Aber auch Angst vor der Veränderung, vor der Anstrengung, dem Versagen und davor, dass etwas schief geht. Auch die Bequemlichkeit, mit der ich mich in dieser Lebensphase eingerichtet habe – von der man dann Abschied nehmen muss. In manchen Momenten fühle ich ein „Jaa! Endlich!“, in anderen ist es ein „Och, es kann ruhig noch ein Weilchen so bleiben, wie es jetzt ist.“.

So, wie ich die letzten Tage vor den Geburten meiner Kinder rum gebracht habe, mach ich das diesmal auch: eine Stunde nach der anderen, ein Tag nach dem anderen. Alles nochmal richtig genießen und dann mit einem so leichten Herzen wie möglich vertrauensvoll den Schritt von der Klippe wagen, wenn es soweit ist.

Und zur Stimmungserläuterung einen Soundtrack zu diesem Eintrag. Übrigens einem der ersten waschechten „Live und in Aktion“-Berichte über meine tatsächliche Ausbildungszeit :)